Der Kosmetikriese Sephora hat weit über 250 Make-up-Linien im Angebot. Jede dieser Marken kann 10 verschiedene Mascaras anbieten, die alle möglichen Eigenschaften versprechen, von Verlängerung bis hin zu Wasserfestigkeit. Die Kund:innen stehen vor einem „Problem“: Es gibt zu viel Auswahl.
Für angehende Unternehmer:innen, die Geschäftsideen in der Beauty-Branche verfolgen, stellt diese Übersättigung eine echte Herausforderung dar.
Gibt es wirklich Platz für eine weitere BB-Creme? Einen weiteren matten Lippenstift? Wie schaffst du es, dass deine Kosmetik-Produkte in einem überfüllten Markt herausstechen? Wie wird eine neue Wimperntusche unter den buchstäblich Tausenden sichtbar?
Überraschenderweise gibt es in einer Branche, die einst von einigen wenigen etablierten Marken beherrscht wurde, immer noch Platz. Fast täglich entstehen neue Trends und Nischenmärkte, die nur darauf warten, erobert zu werden.
Im Folgenden erfährst du, wie Kosmetik verkaufen und eine Make-up-Linie von Grund auf neu gründen kannst, mit Ratschlägen von Expert:innen und echten Beispielen erfolgreicher Kosmetikmarken.
Warum solltest du Kosmetik online verkaufen?
Der Beauty- und Kosmetikmarkt ist eine attraktive Branche für Unternehmer:innen, da sie einen profitablen Markt für Menschen darstellt, die ihre Leidenschaft für Make-Up zum Geschäft machen wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Unsere Expert:innen aus der Beauty-Branche
- Wie du eine Kosmetikmarke in 5 Schritten gründen kannst
- So kannst du deine Marke auf einem überfüllten Markt platzieren
- Produzieren, herstellen, White Label, oder Weiterverkauf?
- Aufbau deiner Make-up-Marke
- Inhaltsstoffe, Verpackung und Kennzeichnung
- Verwaltung von Inventar
- Einrichten deines Onlineshops
- Vermarktung deiner Make-up-Linie
- Versand und Kundenservice
- Pop-up-Shop und persönlicher Verkauf für Make-up-Marken
- Wie viel kostet der Aufbau einer Make-up-Linie?
- Rechtliches zum Verkauf von Kosmetikartikeln
Unsere Expertinnen aus der Beauty-Branche
Wir haben vier Beauty-Gründerinnen interviewt, die Make-up online (und im Geschäft) verkaufen, um aus erster Hand über ihre Erfahrungen beim Aufbau einer Make-up-Marke zu erfahren.
Joanna Rosario-Rocha und Leslie Valdivia
Gründerinnen, Vive Cosmetics
Als Latinas wollten Joanna und Leslie eine Kosmetikmarke aufbauen, die ihre Kultur und Community repräsentiert. Sie starteten Vive als Nebenerwerb mit einem Kredit für Kleinunternehmen und ohne Branchenerfahrung. Ihren Weg zum Erfolg erarbeiteten sie sich durch viel harte Arbeit und jede Menge Googeln.
Melissa Butler
Gründerin, The Lip Bar
Melissa war angesichts des Mangels an Vielfalt in der Beauty-Branche zunehmend frustriert und beschloss, etwas dagegen zu tun. Sie kündigte ihren Job an der Wall Street, um sich voll und ganz ihrem Nebenjob zu widmen, bei dem sie in ihrer Küche Kosmetik herstellte. Seitdem hat sich The Lip Bar zu einer festen Größe in der Beauty-Branche entwickelt.
Lesetipp: In diesem Guide haben wir für dich zusammengestellt, AliExpress Dropshipping funktioniert.
India Daykin
Gründerin, India Rose Cosmeticary
India gründete ihren gleichnamigen Beauty-Shop, um ihre bevorzugten natürlichen und tierversuchsfreien Kosmetik- und Hautpflegemarken an einem Ort zusammenzubringen. Ihre Kollektionen verkauft sie in ihren stationären Geschäften in Vancouver, Kanada und Onlineshops.
Kate Loveless
Gründerin, Redhead Revolution
Kate Loveless hat Redhead Revolution ins Leben gerufen, nachdem sie nur sehr wenige passende Optionen für ihren ultrahellen Teint und ihre hellen Wimpern gefunden hatte. Jetzt verkauft sie Make-up-Produkte wie Mascaras mit subtilen Farbtönen an rothaarige Frauen auf der ganzen Welt.
Wir haben auch Erkenntnisse aus vielen unserer früheren Artikel herangezogen und Beispiele für eine Vielzahl von Marken aufgenommen, die Shopify für ihr Make-up-Business nutzen: von der Web-Bekanntheit Dagi Bee, die zur Beauty-Gründerin wurde, über die Produzent:innen von STRONG Cosmetics, einer Fitness-Make-up-Brand, bis hin zu Five Cosmetics, einer innovativen Naturkosmetik-Firma.
In diesem Video (auf Englisch) erklären wir dir noch einmal Schritt für Schritt, wie du deine Make-up-Marke gründen kannst.
Wie du eine Kosmetikmarke in 5 Schritten gründen kannst
- Finde einen Trend oder eine Nische auf dem Markt
- Wähle ein Produkt und ein Geschäftsmodell
- Baue deine Make-up-Marke auf
- Erstelle deinen Onlineshop
- Vermarkte deine Make-up-Linie
Finde einen Trend oder eine Nische auf dem Markt
Was ist in Sachen Make-up im Moment angesagt? Wirst du Trend aufgreifen oder einem Klassiker oder Favoriten eine neue Note geben? Entscheide, ob deine Marke eine Produktlücke auf dem Markt schließen oder eine unterrepräsentierte Zielgruppe bedienen soll. Wie auch immer du dich entscheidest, stelle sicher, dass es eine Nachfrage auf dem Markt gibt.
Wähle ein Produkt und ein Geschäftsmodell
Stellst du selbst Kosmetik her oder arbeitest du mit Hersteller:innen zusammen, die Produkte für dich produzieren? Du kannst auch mit einem Private-Label-Unternehmen zusammenarbeiten oder einfach Beauty-Produkte wie z.B. Seifen von bestehenden Marken kuratieren und versenden.
Baue deine Make-up-Marke auf
In der imagebewussten Kosmetikbranche ist die Marke alles. Denke über jeden Aspekt dessen nach, was du der Welt mit deiner Marke vermitteln möchtest, von den charakteristischen Farben über die Stimme der Marke bis hin zu den Unternehmenswerten. Als Nächstes kommt dein Branding-Paket mit visuellen Elementen (z. B. Logo, Schriftarten und Verpackung).
Einen Onlineshop erstellen
Biete deine Produkte in deinem eigenen Onlineshop an und kommuniziere deinen Launch an deine ersten Follower. Stelle sicher, dass jeder Aspekt deiner Online-Präsenz mit deinen Markenrichtlinien und -standards übereinstimmt.
5. Vermarkte deine Make-up-Linie
Bringe deine Produkte in die Feeds deines Zielmarktes. Make-up ist ein großartiger Kandidat für Influencer-Marketing. Suche dir Beauty-Creators, die mit deiner Marke übereinstimmen. Sogar Mikro-Influencer können sehr wirkungsvoll sein, wenn sie ein kleines, aber sehr engagiertes Publikum haben.
Im Folgenden werden wir jeden dieser Schritte näher beleuchten.
So kannst du deine Marke in einem überfüllten Markt positionieren
Bis 2025 wird prognostiziert, dass die Hautpflege-Branche ein Marktvolumen von 189 Mrd. USD einnehmen wird. Du möchtest dir ein Stück von diesem Kuchen sichern? Auf geht‘s! Dazu solltest du dir ein paar Fragen stellen:
- Wie unterscheidet sich deine Idee von dem, was es bereits auf dem Markt gibt?
- Kannst du einen Kunden bzw. eine Kundin für deine Produkte identifizieren?
- Ist dieser Kunde oder diese Kundin durch aktuelle Marken unterrepräsentiert?
- Hast du einen aufkommenden Trend erkannt?
- Ist dein Alleinstellungsmerkmal etwas anderes als das Produkt selbst? Zum Beispiel könnte deine Produktformulierung eher gängig oder nicht von anderen ähnlichen Produkten zu unterscheiden sein, wobei du dich jedoch durch Erfahrung, Marke, Ethos oder deine Mission abhebst.
"Recherchiere!", sagt Melissa. "Es hört sich einfach an, aber du wärst überrascht, wie viele Menschen in ein Geschäft einsteigen, ohne wirklich zu wissen, was ihr USP im Vergleich zur Konkurrenz ist."
Beauty-Trends verstehen und nutzen
Bildquelle: Burst (hier findest auch du kostenlose Bilder!)
Eine der besten Möglichkeiten, eine Produktidee zu validieren oder eine Geschäftsgelegenheit zu finden, ist die Recherche von Trends. Das lässt sich auf verschiedene Weise tun.
Wenn du den Einstieg in die Beauty-Branche planst, solltest du dich bereits regelmäßig mit entsprechenden Inhalten befassen. Folge Influencern, Marken, Blogger:innen, YouTuber:innen, Publikationen und Beauty-Journalist:innen. Trage dich in E-Mail-Listen ein und richte Benachrichtigungen ein, um über neue Trends auf dem Laufenden zu bleiben. Du kannst auch Google Trends nutzen, um anhand der Suchdaten zu sehen, ob das Interesse an deiner Idee wächst.
Hüte dich jedoch davor, deine gesamte Marke auf einen Trend auszurichten. Was passiert, wenn es nur eine Modeerscheinung ist und das Interesse so schnell vergeht, wie es entstanden ist? Überlege auch, ob du in der Lage sein wirst, so schnell wie sich Schönheitstrends ändern, neue Produkte zu entwickeln.
Die Gesamtmarke von Vive schwankt nicht mit Schönheitstrends, weil sie sich auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kund:innen konzentriert. „Seit dem ersten Tag steht bei uns die Vielfalt an erster Stelle“, sagt Leslie und merkt an, dass viele andere Marken Vielfalt eher als Trend sehen.
Identifizierung von Nischenmärkten
Viele Marken haben sich eine solide Geschäftsgrundlage erarbeitet, indem sie sich an Zielgruppen mit spezifischen Schönheitsbedürfnissen wenden. India konzentrierte sich auf die Herausforderung, die einige Kanadier:innen beim Einkauf und Import von internationalen Nischenmarken haben.
Es ist wirklich schwer, nach Quebec zu importieren, weil die Gesetze dort ganz anders sind. Aber unser Onlineshop kann an die Kundinnen versenden, und das ist wirklich toll.
Vive Cosmetics konzentrierte sich auf eine unterrepräsentierte Gruppe. „Nachdem wir Marktforschung betrieben hatten, bestätigte sich, dass unsere Idee einer kulturellen Schönheitsmarke funktionieren würde, denn Latinas sind Top-Konsumentinnen in allen Schönheitskategorien“, erklärt Leslie.
Lesetipp: Welche deutschen Promis und Influencer ihre Onlineshops mit Shopify betreiben, erfährst du hier.
Herstellung, White-Labeling oder Weiterverkauf?
Die Gründung einer eigenen Make-up-Linie kann von einfach (Wiederverkauf, Herstellung einfacher Lippenpomaden in der eigenen Küche) bis hin zu komplex (Entwicklung von Rezepturen in Zusammenarbeit mit Kosmetikhersteller:innen) reichen. Herstellung oder externe Beschaffung – diese Entscheidung hängt von deiner Zeit, deinen Fähigkeiten und deinen finanziellen Mitteln sowie von der Komplexität der Rezeptur deines Produkts ab. Nachfolgend erörtern wir vier Möglichkeiten, wie du Produkte für deine Make-up-Marke herstellen bzw. beschaffen kannst.
1. Kosmetik selbst herstellen
Einige Schönheitsprodukte, wie Lippenpomade, Gesichtsöle und Badeprodukte, sind so einfach herzustellen, dass du deine eigene Make-up-Linie von zu Hause aus starten kannst. Wenn du dich für diesen Weg entscheidest, solltest du deinen Prozess sorgfältig testen und dokumentieren, damit deine Rezeptur einheitlich bleibt, wenn du wächst oder in eine kommerzielle Anlage umziehst.
Auch wenn deine „Produktionsstätte“ zunächst deine Küche sein mag, solltest du dennoch sicherstellen, dass du die örtlichen Vorschriften einhältst. Für die Herstellung von Kosmetika in Europa regelt beispielsweise die EU-Kosmetikverordnung die wesentlichen Anforderungen und Verpflichtungen bei kosmetischen Mitteln. Dies ist ein guter Startpunkt, wenn du ein Produkt hast, das du selbst herstellen kannst. Kommerzielle Fertigungsanlagen haben oft hohe Mindestanforderungen, die schwer zu erfüllen sind. Mit etwas Glück wirst du jedoch bald zu einem formelleren Fertigungsprozess übergehen können.
Lesetipp: Wie man Geld von zu Hause verdienen kann, erfährst du hier.
Mir wurde klar, dass ich auf keinen Fall weiterhin etwas tun sollte, in dem ich keine Expertin bin. Damit wir effektiv verkaufen konnten, musste ich in der Lage sein, in großen Mengen zu produzieren.
Melissa Butler, The Lip Bar
„Ich hatte keine Ahnung, wie man Lippenstift herstellt“, sagt Melissa über den Aufbau von The Lip Bar und das Erlernen des Handwerks durch viel Recherche und Kontakte zu Kosmetikchemiker:innen. Sie stellte erste Rezepturen in ihrer Wohnung her, stieß aber schließlich auf eine Hürde. „Mir wurde klar, dass ich auf keinen Fall weiterhin etwas tun sollte, in dem ich keine Expertin bin“, sagt sie. „Damit wir effektiv verkaufen konnten, musste ich in der Lage sein, in großen Mengen zu produzieren.“ Dadurch hatte sie mehr Zeit für Kreativität und das Erzählen ihrer Markenstory. Deine eigene Kosmetik herzustellen, mag dir vielleicht Freude bereiten. Wenn deine Stärken und Interessen in diesem Bereich jedoch woanders liegen, solltest du wissen, wann es an der Zeit zum Auslagern ist.
Lesetipp: Warum sich die Investition in Fulfillment für dein Make-up-Business jedoch lohnt, erfährst du hier.
2. White-Label-Herstellung
ColourPop wird in der gleichen Anlage hergestellt, die auch Kylie Cosmetics produziert. ColourPop
White Label (oder Private Label) bezieht sich auf generisch hergestellte Produkte, die unter Umständen noch leicht mit Farbe oder Duft angepasst werden und unter deinem eigenen Branding verpackt und verkauft werden. So können viele Marken die gleiche Rezeptur verwenden, die von der gleichen Anlage hergestellt wird – mit subtilen Variationen und unterschiedlichen Verpackungen.
White Label ist eine ideale Option für Marken, die einen neuartigen Artikel oder ein einzigartiges Konzept im Gegensatz zu einem einzigartigen Produkt verkaufen. Wenn du zum Beispiel einen Shop im Einhorn-Look eröffnen würdest, würdest du vielleicht Lippenstifte mit Einhorn-Verpackungen und von Magie/Fantasie inspirierten Namen als Eigenmarke verkaufen. In diesem Fall ist der Lippenstift selbst nicht so wichtig wie das Branding oder das dahinterstehende Konzept. White Label ist eine großartige Möglichkeit, schnell von der Idee zum fertigen Produkt zu kommen, vor allem, wenn du auf einen heißen Trend aufspringst. So besteht keine Notwendigkeit, erst neue Rezepturen zu testen.
Lesetipp: In diesem Beitrag haben wir 22 Plattformen für dich zusammengestellt, auf denen du kostenlose Bilder für deine Website, deinen Blog, den kommerziellen Gebrauch o. Ä. finden kannst.
3. Herstellung von Kosmetika (einzigartige Rezepturen)
Hierbei geht es um die Herstellung von Rezepturen von Grund auf in einer Produktionsanlage. Große Marken mögen ihre eigenen Betriebe haben. Allerdings produzieren viele Hersteller:innen Produkte für mehrere Marken aus derselben Branche. Für noch junge Marken ist dies eine weitaus zugänglichere Option.
Als Kate ihre Marke „Redhead Revolution“ ins Leben rief, produzierte sie Produkte in Heimarbeit und verkaufte sie auf Online-Marktplätzen. Als sie Mascaras in ihre Produktlinie einführte, kontaktierte sie Chemiker:innen, die ihr bei der Entwicklung der passenden Rezeptur helfen sollten.
Ich konnte tatsächlich persönlich die Fabrik besuchen, das Team vor Ort kennenlernen und eine echte Beziehung aufbauen.
Kate Loveless, Redhead Revolution
Kate entschied sich schließlich für einen Hersteller, aber erst nachdem sie viel recherchiert hatte. „Ich suchte nach Unternehmen, die sich ein bisschen mehr auf qualitativ hochwertige, natürlichere Inhaltsstoffe konzentrieren“, blickt sie zurück. Außerdem war es ihr wichtig, einen lokalen Hersteller bzw. eine lokale Herstellerin zu finden, damit sie nah am Prozess bleiben konnte. „Ich konnte tatsächlich persönlich die Fabrik besuchen, das Team vor Ort kennenlernen und eine echte Beziehung aufbauen.“
Erfahre, warum Branding so wichtig für Unternehmen ist und wie es auch bei deiner Marke gelingt.
Als sie ihre Marke „Vive“ aufbauten, recherchierten Leslie und Joanna viel, wandten sich an mehrere Hersteller:innen und forderten zahlreiche Muster an, bevor sie sich schließlich für einen Partner entschieden. „Wir haben uns für den Hersteller entschieden, von dem wir das Gefühl hatten, dass er uns die meiste Aufmerksamkeit schenkt und Qualitätsprodukte liefern kann.“ Als Neulinge in der Branche investierten die beiden Frauen viel eigene Zeit und Geld, um sich in Sachen Fertigung das nötige Grundwissen anzueignen. Leslies Rat für andere? „Ich empfehle, sich einen Produktentwickler bzw. eine Produktentwicklerin oder Berater:innen zu suchen, die bei der Navigation durch den Prozess unterstützen.“
Lesetipp: Damit auch du künftig mit Instagram Geld verdienen kannst, haben wir hier für dich alles Wichtige zusammengefasst.
4. Kosmetik kuratieren und weiterverkaufen
India Rose
Make-up lässt sich auch online verkaufen, indem man die Herstellung komplett überspringt. So könntest du im Großhandel Produkte von mehreren Marken einkaufen, um deinen Kund:innen ein einzigartiges und kuratiertes Einkaufserlebnis zu bieten. Denke hierbei an Themen: lokale Marken, natürliche oder biologische Produkte, Produkte für bestimmte Hauttypen usw.
„Ich habe ziemlich Low-Tech angefangen“, sagt India. „Ich hatte ein Whiteboard in meinem Esszimmer mit einer Liste aller Marken, die ich kontaktieren wollte, und ob ich schon von ihnen Rückmeldung bekommen hatte oder nicht.“ Sie kuratiert Marken für ihren Onlineshop und ihr Ladengeschäft, die tierversuchsfrei und natürlich sind, und importiert begehrte Labels für ihre kanadischen Kund:innen.
Wenn du kuratieren und weiterverkaufen möchtest, solltest du die folgenden Aspekte in Betracht ziehen:
- Kompatibilität von Marken. Gibt es Konkurrenz?
- Verfügbarkeit in deinem Markt. Wenn du z. B. nach Deutschland lieferst, solltest du recherchieren, wer sonst noch diese bestimmte Marke in deinem Markt anbietet?
- Importgebühren. Berücksichtige bei der Preisgestaltung deiner Produkte alle nachträglichen Gebühren, die dir entstehen können. India schlägt vor, ein Konto bei einem Versandunternehmen einzurichten, anstatt sich auf den Versand durch die Händler:innen zu verlassen.
- Dropshipping. Dies ist eine großartige Lösung für Online-Kosmetikgeschäfte, da du weder dein eigenes Inventar vorhalten noch den Versand übernehmen musst. Lerne, wie du AliExpress Dropshipping umsetzen kannst.
Aufbau deiner Make-up-Marke
Die Marke Vive Cosmetics zeichnet sich durch ihre visuelle Ästhetik aus – einschließlich Fotoshootings, welche die Kultur der Gründerinnen und die Kund:innen repräsentieren. Vive Cosmetics
In jeder bildorientierten Branche ist die Marke besonders wichtig. Das unterscheidet sich vom „Branding“, das die visuelle Reflexion der „Marke“ durch das Logo und die entsprechenden Designrichtlinien darstellt. In diesem Zusammenhang solltest du überlegen, wie deine Verpackung, dein Branding, deine Markenstimme und dein Websitedesign dazu beitragen können, Markenwerte widerzuspiegeln, eine Geschichte zu erzählen und ein tolles Kundenerlebnis zu schaffen. Deine Marke ist das Gefühl, das deine Kund:innen haben sollen, wenn sie sich mit dir beschäftigen und deine Produkte verwenden.
Wie oben im Abschnitt zum Thema White-Label beschrieben, kann deine Marke sogar noch wichtiger sein als das eigentliche Produkt. Verkaufst du ein Konzept oder einen Lebensstil? Bist du ein Influencer, der seine persönliche Marke monetarisieren möchte? Überstürze diesen Schritt nicht. Denke sorgfältig darüber nach, was dich in einem wettbewerbsintensiven Markt auszeichnet. Diese Geschichte solltest du in deinen sozialen Netzwerken, auf deiner Website, auf der Verpackung und einfach überall erzählen. Auch deine Fotografie kann eine Geschichte erzählen. Achte darauf, dass die Ästhetik und die Models wie deine idealen Kund:innen aussehen und deren Lebensstil und Werte widerspiegeln.
Inhaltsstoffe, Verpackung und Kennzeichnung
Touchland/India Rose
Da Kosmetika auf dem Körper angewendet werden, müssen Risiken vermieden und Vorschriften befolgt werden. Jedes Land hat seine eigenen Gesetze, die regeln, wie Kosmetika hergestellt, getestet, gekennzeichnet und vermarktet werden müssen. Informiere dich über die lokale Gesetzgebung (und die der Regionen, in die du versenden möchtest), um sicherzustellen, dass deine Vorgehensweise rechtlich korrekt und sicher ist.
Auswahl kosmetischer Inhaltsstoffe und Rezepturen
Um sicher zu sein, dass das, was du auf deiner Verpackung angibst, auch tatsächlich im Produkt enthalten ist, solltest du die Inhaltsstoffe und Lieferant:innen gründlich recherchieren. Du kannst auch ein externes Unternehmen damit beauftragen, einen Audit bei allen Hersteller:innen oder Anbieter:innen durchzuführen, bevor du mit ihnen Geschäfte machst.
Folgende Dinge solltest du bei der Beschaffung von Zutaten beachten:
- Sind die Inhaltsstoffe für die Herstellung von Hautpflegeprodukten geeignet und/oder in deinem Land für die Verwendung in der Hautpflege zugelassen? Kokosnussöl kann zum Beispiel sowohl in Lebensmittelqualität als auch in Hautpflegequalität verkauft werden.
- Legst du Wert auf natürliche Inhaltsstoffe? Wie stellst du sicher, dass die Angaben der Lieferant:innen stimmen?
- Welche Konservierungsmittel wirst du, falls überhaupt, verwenden? Wie wirkt sich dies auf die Haltbarkeit aus?
- Werden deine Produkte unter ökologischen/nachhaltigen Aspekten vermarktet? Vergewissere dich, dass der Lieferant oder die Lieferntin über die entsprechenden Zertifizierungen verfügt. Diese werden sich von Land zu Land unterscheiden.
- Verfolge die Lieferkette. Ist der Lieferant bzw. die Lieferantin seriös? Kann er oder sie Referenzen bieten?
- Wie gestalten sich die Kennzeichnungsgesetze in deinem Land und in den Ländern, in die du versendest?
- Sind gewisse Zutaten als gängige Allergene bekannt?
Wenn du mit einem erfahrenen Hersteller bzw. einer erfahrenen Herstellerin zusammenarbeitest, kannst du einige der anfänglichen Fallstricke von selbst entwickelten Rezepturen vermeiden (z. B. unverträgliche Inhaltsstoffe). Hersteller:innen von White-Label-Produkten verfügen wahrscheinlich auch über nachgewiesene Ergebnisse und Tests von Produkten, die bereits auf dem Markt sind.
Wenn du deine eigenen Rezepturen entwickelst, ist das mit einer steileren Lernkurve verbunden. Allerdings wirst du dadurch mehr Freiheit haben, zu experimentieren und etwas wirklich Einzigartiges zu entwickeln.
Beschaffung und Entwicklung von Verpackungen
Redhead Revolution
Die Verpackung ist für Make-up-Produkte extrem wichtig, da sie mehrere Zwecke erfüllt. Für einfache Artikel wie Lippenpomade oder Lipgloss kannst du ganz einfach leere, vorgefertigte Behälter beziehen und deine eigenen Etiketten drucken. Möglicherweise musst du jedoch mit Lieferant:innen oder Hersteller:innen zusammenarbeiten, um eine maßgeschneiderte Verpackung zu erstellen, die deine Markenästhetik vollständig repräsentiert und sich von der deiner Wettbewerber:innen unterscheidet.
Lesetipp: Wie du Verpackungen als erfolgreiches Marketing-Mittel einsetzt, erklären wir dir hier.
Denke daran, dass die Verpackung viele verschiedene Aufgaben erfüllt:
- Repräsentation deiner Marke. Dies ist eine weitere Gelegenheit, die Persönlichkeit deiner Marke einzubringen. Verpackungen, die in das Produkt integriert sind (wie z. B. eine Lippenstifttube), werden von Kund:innen auch nach der Entsorgung der äußeren Verpackung gesehen und verwendet.
- Schutz zerbrechlicher Produkte. Die richtige Verpackung schützt Produkte wie Lidschatten und gepresste Puder vor Beschädigungen beim Transport oder durch Fallenlassen.
- Funktion als Applikator. So wie z. B. bei Mascaras und flüssigen Lippenstiften.
- Kommunikation wichtiger Informationen. So z. B. Inhaltsstoffe, Verfallsdatum und Anwendungshinweise.
- Beitrag zum Kundenerlebnis. Die richtige Verpackung begeistert Kund:innen durch den Unboxing-Prozess oder einzigartige Features (z. B. ein in die Lippenstifttube eingebauter Spiegel).
Stelle sicher, dass du nicht nur deine Produkte, sondern auch die Verpackung einer strengen Qualitätskontrolle unterziehst. Mit Blick auf den Aufbau ihrer Marke Amalie Beauty empfiehlt Megan, beides zusammen zu testen. Dies gilt vor allem dann, wenn man sein Produkt und die Verpackung in verschiedenen Einrichtungen produzieren lässt.
Das Thema Verpackung war ein wirklich großes Problem für mich. Ich habe viele meiner Kund:innen verloren, weil sie einfach nicht gut funktioniert hat.
Megan Cox, Gründerin, Amalie, Genie Labs
Was sie zu spät entdeckte, war, dass der Kleber im Bürstenapplikator nicht mit der Rezeptur des Wimpernserums ihrer Marke kompatibel war. So begannen die Büschel nach einiger Zeit auszufallen. „Das Thema Verpackung war ein wirklich großes Problem für mich. Ich habe viele meiner Kund:innen verloren, weil sie einfach nicht gut funktioniert hat.“ Nach dieser Erfahrung führte Megan ihre eigene Qualitätskontrolle durch, flog häufig zu den Produktionsstätten ihrer Partner:innen und pflegte eine enge Beziehung zu ihnen.
Kennzeichnungsanforderungen
Jedes Land hat seine eigenen Regeln für die Verpackungsanforderungen von Schönheitsprodukten. Diese Vorschriften, die zum Schutz der Verbraucher:innen erlassen wurden, umfassen alles von der Verpackungssprache über die Gewichts-/Volumenkennzeichnung bis hin zur Auflistung von Inhaltsstoffen und Allergiehinweisen.
Weitere Informationen findest du hier:
Verwaltung von Inventar
The Lip Bar
Das Management von Kosmetikinventar kann ein wenig kniffliger sein als bei anderen Produkten, wie India herausgefunden hat. Basierend auf ihrer Erfahrung mit der Lagerung einer großen Anzahl von Artikeln und der Verwaltung des Inventars zwischen ihrem Onlineshop und den Ladengeschäften hat sie einige Ratschläge für neue Entrepreneur:innen:
- Behalte die Haltbarkeit im Auge: Natürliche Produkte und Inhaltsstoffe haben in der Regel eine kürzere Haltbarkeitsdauer. Wenn du noch keine Erfahrungswerte hast, solltest du zunächst nur kleinere Mengen bestellen, um Ausschuss zu vermeiden. Dies ist besonders bei natürlichen oder biologischen Produkten wichtig, die weniger oder keine Konservierungsstoffe enthalten. „Ich würde lieber häufiger kaufen und neuere Produkte auf Lager haben, als zu viel auf einmal zu kaufen und das Inventar dann liegenzulassen“, sagt sie.
- Achte auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Achte darauf, dass deine Produkte geschützt vor Hitze, Sonnenlicht und Feuchtigkeit gelagert werden, was sie schmelzen oder beschädigen kann. Im Ladengeschäft von India war eine Klimaanlage unerlässlich. „Es fühlte sich anfangs wie ein Luxus an“, berichtet sie rückblickend. „Aber wie notwendig das wirklich ist, wurde mir klar, als eine Kundin einen Lippenstift ausprobierte und dieser durch die Hitze in zwei Teile zerbrach.“
- Bleibe organisiert. Dies ist wichtig, wenn du keine Fulfillment-Dienstleister:innen nutzt und das Produkt selbst lagerst. Kosmetikprodukte sind klein, und manchmal ist die Kennzeichnung bei verschiedenen Farben nicht leicht zu erkennen. Erstelle ein System, das einen einfachen Zugriff auf die Produkte und deren Identifizierung ermöglicht. „Bei uns wird alles in großen Schubladen aufbewahrt. Wir verwenden Schreibtischunterteilungen oder basteln unsere eigenen aus kleinen Versandkartons“, verrät India.
- Rotiere das Inventar. Wie bei Esswaren und jedem anderen Produkt mit einer gewissen Haltbarkeit solltest du sicherstellen, dass alle Beteiligten die Wichtigkeit der Inventarrotation verstehen.
Einrichten deines Onlineshops
Produktbeschreibungen sind wie in jeder Branche äußerst wichtig. Sie helfen nicht nur bei der Suchmaschinenoptimierung, sondern liefern auch wertvolle Informationen, die Kund:innen bei ihrer Kaufentscheidung unterstützen und Retouren reduzieren. Bei Make-up kannst du hiermit die Beschaffenheit, das Finish und den Gebrauch des Produkts beschreiben. Wenn du Make-up online verkaufst, haben Kund:innen nicht die Möglichkeit, dein Produkt auf ihrer eigenen Haut auszuprobieren. Deshalb solltest du so detailliert wie möglich sein.
Lesetipp: Was ist Shopify? Was unser Shopsystem kann und welche Vorteile es dir bringt, verraten wir dir hier.
Du kannst eine App wie EasyTabs verwenden, um Tabs auf deiner Produktseite zu erstellen, um sie übersichtlicher zu machen und gleichzeitig eine Liste der Inhaltsstoffliste, Warnhinweise, Allergiehinweise und Schönheitstipps hinzuzufügen. Du kannst auch Bold Product Options verwenden, um damit Farbvarianten zu visualisieren. Hier siehst du, wie Beetique die Produktbeschreibungen auf jeder Produktseite handhabt. Die Marke verwendet Tabs zur Kategorisierung der Informationen:
Optimiere deine Produktseiten mit großen, klaren Bildern des Produkts auf weißem oder sauberem Hintergrund sowie mit Lifestyle-/Beauty-Bildern, die das Produkt an einem Model zeigen. Ziehe auch zusätzliche Medienformate in Betracht, wie z. B. Video-Lookbooks und Make-up-Tutorials, die auf den Produktseiten oder in einem Blog oder einer Galerie auf der Website präsentiert werden. Das Einbetten von Fotobewertungen oder nutzergenerierten Inhalten mit einer App wie Foursixty kann ebenfalls für mehr Kontext sorgen.
9 Tipps für bessere Produktbeschreibungen und mehr Online-Verkäufe erhältst du in diesem Beitrag.
Shopify-Apps für Make-up-Shops
Apps können deinen Shop um zusätzliche Funktionen erweitern, die dich beim Online-Verkauf von Kosmetika unterstützen. Du kannst die Erfahrung des Ausprobierens verschiedener Farbtöne im Geschäft nachempfinden, Kaufberatung bieten und anpassbare Optionen zu deinen Produktseiten hinzufügen. Hier sind einige Vorschläge aus dem Shopify App Store speziell für Make-up-Marken:
- Präsentiere auffällige Lifestyle-Fotos mit der App Lookbook.
- Empfiehl Produkte oder integriere Upsells innerhalb der gleichen Kollektion mit LimeSpot Personalizer.
- Bette Videoinhalte mit Easy Video in Produktseiten ein.
- Ermögliche mit der App Decorative cosmetics try-on deinen Kundinnen, Kosmetika vor dem Kauf virtuell auszuprobieren.
- Verwandele mit der App Swatches Varianten in Farbmuster.
Auswahl eines Themes für deinen Make-up-Shop
Vantage-Theme im Stil „Reclaimed“, einer von vier Stilen, die beim Kauf des Themes enthalten sind.
Themes sind die Grundlage deines Website-Designs. Viele sind vollständig anpassbar und können das Logo, die Schriftarten, die Farben und das Design deiner Marke integrieren. Im Shopify Theme Store kannst du die Themes nach gewünschten Funktionen und Preis filtern oder einfach eines der unten stehenden nutzen, die sich sehr gut für Beauty-Unternehmen eignen:
- Responsive (€€)
- Simple (kostenfrei)
Vermarktung deiner Make-up-Linie
Der Wettbewerb um Aufmerksamkeit in der Beauty-Branche ist eine Herausforderung für aufstrebende Marken. Denn die Branche ist mit großen Marken gesättigt, die mit hohen Werbebudgets agieren können. Wenn du meinen Rat vom Anfang dieses Leitfadens befolgt hast, wirst du dich wahrscheinlich in einem bestimmten Branchensegment mit weniger Konkurrenz niedergelassen haben. Dein Nischenpublikum mag hier vielleicht kleiner sein. Vielleicht ist es aber noch unterrepräsentiert und sucht aktiv nach deinem Produkt. Finde heraus, wo sich die Kund:innen „aufhalten“, sprich ihre Sprache und gehe strategisch mit Partnerschaften um.
Lesetipp: Wir verraten dir, wie du mit YouTube Geld verdienen kannst.
Social Proof
Es gibt nur wenige Branchen, in denen diese Auswirkungen mehr zum Tragen kommen als in der Schönheitsbranche. Mund-zu-Mund-Propaganda von Kund:innen kann sehr effektiv sein. Sie kann in Form von traditionellen Bewertungen (teste Apps wie Yotpo) oder von benutzergeneriertem Social-Media-Hype erfolgen. Du solltest Anreize für Empfehlungen und Bewertungen schaffen, indem du Rabatte auf zukünftige Einkäufe anbietest oder Produktproben versendest, um darüber das Teilen zu fördern.
Markenpartnerschaften und Beauty-Influencer
Unabhängige Content-Ersteller:innen rühmen sich nicht selten mit Millionen von Aufrufen. Viele von ihnen verdienen ihren Lebensunterhalt damit, andere Marken zu bewerben oder ihre eigene zu starten. Aufgrund der Beschaffenheit des Produkts wenden sich Beauty-Kund:innen vor dem Kauf an die Influencer ihres Vertrauens auf TikTok, YouTube und Instagram. Indem du Produkte an echten Menschen demonstrierst, heben sich ehrliche Influencer-Reviews von den Versprechungen und Behauptungen der Schönheitsindustrie ab.
Wenn du dich für eine Partnerschaft mit einem Influencer entscheidest, gibt es viele noch nicht so bekannte Content-Ersteller:innen mit einem kleineren, aber engagierten Publikum. Wenn du gerade erst anfängst, kann die Zusammenarbeit mit solchen Micro-Influencern ein kostengünstiger Einstieg sein. Kate ging eine Partnerschaft mit einem passenden Blog und einem Beauty-Box-Business ein, das bereits ein großes Publikum ihrer eigenen Zielkund:innen hatte. „Meine Umsätze verdoppelten sich, als ich mit „How To Be a Redhead“ zusammenarbeitete“, sagt sie. „Ich habe ihnen einfach meine Wimperntusche für ihre Box zur Verfügung gestellt und bekam damit den ganzen Monat lang kostenlose Werbung.“
Eigene und benutzergenerierte Inhalte
The Lip Bar nutzt Yotpo, um Fotorezensionen und getaggte Kundeninhalte von Instagram in jeder relevanten Produktseite einzubinden. The Lip Bar/@findingpaola
Es ist schwer zu sagen, ob mir ein Lippenstift gefallen wird, wenn ich nur anhand einer Beschreibung und eines Fotos des Produkts selbst urteilen kann. Von daher solltest du in die Erstellung deiner eigenen Inhalte wie Lifestyle-Fotos oder Videos mit verschiedenen Models investieren. Diese kannst du dann auf Produktseiten einbinden oder in Social-Media-Posts und Marketingkampagnen verwenden. Im besten Fall lassen sich dadurch sogar die Rücksendungen reduzieren.
Lesetipp: In diesem Beitrag haben wir für dich 5 TikTok-Produkte zusammengestellt, die in der ganzen Welt bekannt sind.
Megan von Amalie Beauty ging mit dieser Idee noch einen Schritt weiter und nutzte die Beliebtheit von Beauty-Reviews und Unboxing-Videos, indem sie sie selbst kreierte. Der Traffic, den sie damit für ihren Blog generierte, trug zu einem deutlichen Umsatzanstieg in ihrem Shop bei.
Instagram zeigt das Erlebnis des Einkaufens in meinem Shop aus der Sicht des Kunden bzw. der Kundin.
India Daykin, India Rose Cosmeticary
Für India haben sich benutzergenerierte Inhalte als sehr effektiv für die Neukundengewinnung erwiesen. „Instagram zeigt das Einkaufserlebnis in meinem Shop aus der Sicht des Kunden bzw. der Kundin“, sagt sie über die Fotos, die von Leuten geteilt werden, die ihre Marke taggen – etwas, wozu sie ihre Kund:innen aktiv animiert. „Meine erfolgreichsten Marketingkampagnen, sind diejenigen, die auf Engagement und Verbindung ausgerichtet sind.“
Wie du Kund:innen animierst nutzergenerierte Inhalte für dich und deine Brand verwenden kannst, haben wir in diesem Beitrag untersucht!
Versand und Kundenservice
Zerbrechliche Artikel wie Spiegel und gepresste Puder erfordern einen zusätzlichen Schutz bei der Produktion und beim Versand. Vive Cosmetics
Der Versand von Kosmetika kann ein heikles Unterfangen sein, besonders bei Produkten wie gepressten Pudern. Kate hatte Probleme mit zerbrochenen Produkten, bevor sie ihre Verpackung mit Luftpolsterfolie für zerbrechliche Produkte optimierte. Denke auch daran, die Versandkosten bereits bei der Produkt- und Verpackungsgestaltung zu berücksichtigen!
Da kosmetische Vorlieben sehr persönlich sind und Farben auf dem Bildschirm in Wirklichkeit ganz anders aussehen können, musst du damit rechnen, dass du zwangsläufig mit Rücksendungen bzw. Retourenmanagement und Umtauschanfragen umgehen musst. Achte darauf, eine verlässliche Rückgaberichtlinie und einen bequemen Prozess zu entwickeln, um sicherzustellen, dass Rücksendungen für Kund:innen nahtlos und für dich selbst problemlos sind.
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Pop-up-Shop und persönlicher Verkauf für Make-up-Marken
Unabhängig von der Branche bieten Markenerlebnisse im echten Leben einen großen Mehrwert. Man kann seine treuen Kund:innen belohnen, ihnen die Möglichkeit geben, persönlich mit dem Produkt zu interagieren, und neue Kund:innen direkt ansprechen (wie im Falle eines Marktes).
Make-up-Marken können von den folgenden Ideen profitieren.
- Betreiben eines Pop-up-Shops, komplett mit einem Test-Tresen oder kostenlosen Schminkaktionen.
- Sponsoring einer Modenschau oder einer Veranstaltung, bei der deine Produkte an Models verwendet werden und/oder in Giveaway-Taschen beigelegt werden.
- Anmietung einer temporären Fläche bei einem Einzelhändler bzw. einer Einzelhändlerin, der komplementäre Produkte für dein Zielpublikum verkauft.
Bereits in der Entwurfsphase deines Produkts solltest du darüber nachdenken, wie das Produkt und die Verpackung in einer physischen Umgebung präsentiert werden könnten. Solltest du in diesem Stadium irgendwelche Änderungen am Design vornehmen, um mögliche zukünftige Einzelhandelsszenarien zu berücksichtigen? Die Antwort ist ein klares Ja!
Lesetipp: Das beste Tool für die Verbindung von Onlineshop und Pop-up-Store? Das Shopify POS! Lerne es hier kennen.
Wie viel kostet der Aufbau einer Make-up-Linie?
Die Kosten für die Gründung eines Unternehmens hängen von mehreren Faktoren ab. In der Kosmetikbranche kann die Einstiegshürde als Kosmetikerin sehr niedrig sein. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass du von zu Hause aus startest, deine eigenen Rezepturen entwickelst und dein Wachstum sorgfältig planst. Wenn du jedoch direkt eine kommerzielle Produktion planst, wirst du als Voraussetzung ein erhebliches Startkapital benötigen.
Produktentwicklung ist teuer. Wir mussten klein anfangen, mit einem einzigen Lippenstift und nur fünf Farbtönen.
Leslie Valdivia, Vive Cosmetics
Leslie und Joanna starteten Vive mit einem Kleingewerbekredit in Höhe von 10.000 Dollar, den sie sich mit einem soliden Businessplan sicherten. Die beiden arbeiteten noch Vollzeit, als sie das Unternehmen gründen, wodurch auch ihre Gehälter bei der Finanzierung halfen. „Produktentwicklung ist teuer“, sagt Leslie. „Wir mussten klein anfangen, mit einem einzigen Lippenstift und nur fünf Farbtönen.“
Die Prognose für den Umsatz von Melissa war zu positiv, wodurch ihr schnell das Geld ausging. „Ich hatte genug gespart, um die Kosten eines Jahres zu decken. Zumindest dachte ich das. Letztendlich reichte das Geld für die ersten sechseinhalb Monate“, berichtet sie. Der Antrieb, ihrer Marke The Lip Bar zum Erfolg zu verhelfen, war jedoch ungebrochen. So fand sie kreative Wege, um das Business am Laufen zu halten: Sie und ihre Mitbewohnerin teilten sich ein Schlafzimmer und vermieteten das zweite Zimmer über Airbnb.
Um die Kosten zu senken, kannst du nach Hersteller:innen oder White-Label-Firmen suchen, die niedrigere Mindestmengen anbieten. Beginne mit einer begrenzten Anzahl von Produkten und suche nach Möglichkeiten, mit anderen Marken zusammenzuarbeiten, um Kosten für z. B. Fotoshootings und Marketingkampagnen zu teilen.
Rechtliches zum Verkauf von Kosmetikartikeln
Wenn du dich für den Verkauf von Kosmetikprodukten entscheidest, gibt es einige Anforderungen. Diese gelten in der EU sowohl für den Onlinehandel mit kosmetischen Mittel sowie für den stationären Handel.
Alle Anforderungen sind in Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 (EU-KosmetikV) festgelegt, die seit Juli 2013 gültig ist. Zusätzlich gilt die nationale Kosmetikverordnung (Verordnung über kosmetische Mittel vom 16. Juli 2014, BGBl. I S.1054).
Auf der Website des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) findest du weitere Informationen zu allen Richtlinien.
Fazit: Starte deine eigene Make-up-Linie
Du bist bereit, deine Schönheitsmarke auf den Markt zu bringen, kannst aber diese mentale Blockade nicht überwinden. Das ist normal.
Ich dachte, wenn ich es jetzt nicht mache, werde ich es bereuen.
Melissa Butler, The Lip Bar
Wenn du die Gewohnheiten deiner Kund:innen kennenlernst, wirst du dich entsprechend weiterentwickeln. Als Melissa mit The Lip Bar von einem Nebenjob zum Vollzeitbetrieb wechselte, war das ein gewaltiger Schritt. "Ich dachte, wenn ich es jetzt nicht mache, dann werde ich es bereuen“, sagt sie.
Aber denke daran: Du musst nicht gleich deinen regulären Job aufgeben, um loszulegen. Viele erfolgreiche Marken wurden in Küchen und langen Nächten geboren. „Es ist nicht einfach, einen Vollzeitjob und eine wachsende Marke unter einen Hut zu bringen“, sagt Leslie. „Das Ganze kann durchaus seinen Tribut fordern, aber wenn dein Unternehmen einen Zweck hat, fällt es leichter, motiviert zu bleiben.“
Für sie hat sich die Aufopferung gelohnt. Erst diese Woche hat sie ihre Arbeit als Angestellte aufgegeben und leitet Vive nun in Vollzeit. 🎉
Illustration von Pete Ryan
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