Als Unternehmer:in sind dir die Auswirkungen von Stress nicht fremd. Er nimmt zu, wenn du dein Unternehmen ausbaust und gleichzeitig versuchst, das Tagesgeschäft zu bewältigen - manchmal sogar im Alleingang. Stress kann ein starker Motivator sein. Aber was passiert, wenn er unkontrolliert bleibt?
Ein hohes Stressniveau kann den Schlaf beeinträchtigen und zu ernsteren psychischen Problemen führen. Die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, ist eine wichtige Fähigkeit für jeden Entrepreneur und jede Entrepreneurin.
Hier erfährst du, wie du die Ursachen für Stress in deinem Leben erkennen kannst, lernst Strategien zur Stressbewältigung kennen und erhältst Tipps für einen stressarmen und gesunden Lebensstil.
Was reduziert sofort Stress?
Bewegung und Sport können deinen Stresspegel beispielsweise sofort senken. Auch Meditation kann dich dabei unterstützen, einen klaren Kopf zu bewahren. Im Beitrag stellen wir dir noch weitere Praktiken vor, wie du mit Stress umgehen kannst.
Was verursacht Stress?
Nach der Cannon-Bard-Theorie, die allgemein als "Kampf oder Flucht" bekannt ist, besteht die Hauptfunktion von Stress in der Selbsterhaltung. Wenn das Gehirn eine Gefahr wahrnimmt, erzeugt es eine körperliche und emotionale Reaktion.
Manchmal wirkt sich dies positiv auf die Gehirnchemie aus. In anderen Fällen wird unsere "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion aktiviert, wenn wir nicht wirklich in Gefahr sind. Stress ist definiert als die Reaktion, die wir auf Stressoren (Faktoren für Stress) haben. Diese Reaktion kann sich durch körperliche Anzeichen wie erhöhte Herzfrequenz und schnellere Atmung äußern.
Stressoren können in zwei Kategorien eingeteilt werden:
- Externe Stressoren. Dabei handelt es sich um Ereignisse oder Situationen, auf die du oft keinen Einfluss hast und die durch dein Umfeld und dessen Veränderungen verursacht werden.
- Innere Stressoren. Dazu gehören Gedanken oder Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die du normalerweise unter Kontrolle hast, wie Zeitmanagement oder Schlafverhalten.
Lesetipp: Wie du dein Unternehmen gründen kannst, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Wie Stress dich geistig und körperlich beeinträchtigt
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Ein geringes Maß an situativem Stress kann motivierend und sogar stärkend wirken. Diese Art von Stress, die als akuter Stress bezeichnet wird, ist im Allgemeinen nicht beunruhigend und kann sogar nützlich sein.
Ein äußerer Stressor könnte zum Beispiel eine schnell näher rückende Frist für die Einführung eines neuen Produkts oder den Start einer Marketingkampagne sein. In solchen Situationen kann vorübergehend eine Stressreaktion ausgelöst werden, die deine Sinne schärft und dir einen Energieschub gibt, den du brauchst, um die Ziellinie zu erreichen.
Das Yerkes-Dodson-Gesetz besagt, dass ein kontrolliertes Maß an akutem Stress tatsächlich zu einer Leistungssteigerung führen kann, da es das Interesse und die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Aufgabe erhöht.
Lesetipp: Wie Die Höhle der Löwen erfolgreiche Produkte hervorgebracht hat, die mit Shopify durchgestartet sind, erfährst du in diesem Beitrag.
Die Auswirkungen von zu viel "schlechtem" Stress
Der Mensch ist jedoch nicht darauf ausgelegt, in einem ständigen Stresszustand zu leben. Chronischer Stress, oft als "schlechter Stress" bezeichnet, kann das Ergebnis einer anhaltenden Belastung durch einen Stressor sein, wie etwa ein toxisches Arbeitsumfeld oder finanzielle Belastungen.
Chronischer Stress kann sich sowohl physisch als auch psychisch negativ auswirken. Mittlerweile ist klar, dass dauerhafter Stress das Immunsystem schwächen und Organe schädigen kann. Ohne gesunde Bewältigungsstrategien kann chronischer Stress auch die psychische Gesundheit beeinträchtigen, was zu Depressionen und Angstzuständen führen kann.
Wenn du noch auf der Suche nach Inspiration für deinen Shop bist, beschäftigen wir uns in diesem Blogbeitrag mit der Frage: "Was lässt sich gut verkaufen?"
9 gesunde Wege zum Umgang mit Stress
Stress zu seinem Vorteil zu nutzen, ist eine Fähigkeit, die Unternehmer:innen im Laufe der Zeit verfeinern können. Du kannst Expert:in im Zeitmanagement werden und guten Stress als Ansporn in Krisenzeiten nutzen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man den schlechten Stress in Schach hält. Hier erfährst du, wie du Stress durch tägliche Gewohnheiten und eine veränderte Einstellung in den Griff bekommen kannst.
1. Setze Prioritäten
Stress entsteht oft durch eine Anhäufung von Aufgaben, die deine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Setze Prioritäten für diese Anforderungen und erledige sie nacheinander in der Reihenfolge, die deinen Zielen entspricht und dich zufriedenstellt.
Bei der Priorisierung von Aufgaben stelle dir zwei Fragen:
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Wie wichtig ist diese Aufgabe? Hilft sie mir, meine persönlichen und beruflichen Ziele zu erreichen? Steht sie im Einklang mit meinen persönlichen Werten? Trägt sie zu meinem allgemeinen Wohlbefinden bei?
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Wie dringend ist sie? Wird das Aufschieben dieser Aufgabe negative Folgen für mich oder andere haben?
Die Antworten auf diese Fragen helfen dir, deine Anforderungen in vier Kategorien einzuteilen. Dieses Prinzip lässt sich in der Eisenhower-Matrix (auch bekannt als Wichtigkeits-/Dringlichkeitsmatrix) zusammenfassen, einem Rahmen, der von Steven Covey entwickelt wurde und auf einem Zitat aus einer Rede von Dwight D. Eisenhower basiert.
Die Produktivitäts-App Todoist hat diese Methode mit einer Grafik vereinfacht:
Die Verwendung dieses Rahmens kann dir helfen, deine Aufgabenliste zu sortieren und dich auf das zu konzentrieren, was dir wichtig ist, während du den Rest zurückstellst, delegierst oder ganz ignorierst.
Zum Beispiel könnte das "Fahren meiner Kinder zum Schwimmunterricht" in das Feld "wichtig/dringlich" fallen. Dies liegt daran, dass der Aufbau starker Beziehungen zur Familie ein persönlicher Wert von dir ist und der Schwimmunterricht nach einem festgelegten und festen Zeitplan stattfindet.
2. Lerne, nein zu sagen
Zu lernen nein zu sagen kann eine Herausforderung sein. Aber die beliebte Redewendung "Wenn es kein klares Ja ist, ist es ein Nein" ist nicht immer der beste Weg. Manchmal kann eine Chance, obwohl sie beängstigend erscheint, unerwartete positive Auswirkungen haben, wenn man sie nutzt.
In ihrem Buch The Year of Yes experimentierte die Autorin und Filmemacherin Shonda Rhimes damit, "Ja" zu sagen, obwohl sie instinktiv "Nein" gesagt hätte. Ein "Ja-Sager" bzw. eine "Ja-Sagerin" zu sein, kann aber auch eine Kehrseite haben. Übermäßiges Engagement kann zu Unzufriedenheit und nicht eingehaltenen Versprechen führen, wenn sich Stress einschleicht und der Terminkalender überquillt. Lerne, strategisch "Nein" zu sagen, indem du jede Anfrage durch die Eisenhower-Matrix laufen lässt.
Lesetipp: Unternehmerisches Denken ist ein großer Vorteil, wenn es um die Stressbewältigung geht. Mehr dazu erfährst du hier.
3. Komme in Bewegung
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Studien haben immer wieder gezeigt, dass körperliche Betätigung sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt und insbesondere den Stresspegel senken kann.
Der Gedanke, Sport in deinen Terminkalender aufzunehmen, sollte nicht noch mehr Stress verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass du eine Aktivität wählst, die dir Spaß macht. Selbst einfache Aktivitäten wie ein Spaziergang mit dem Hund oder 15 Minuten Yoga am Schreibtisch können sich positiv auswirken.
Alternativ kannst du auch ein neues Interesse entdecken, indem du Gruppentraining oder Mannschaftssportarten ausprobierst. Die damit verbundene soziale Interaktion kann der Einsamkeit entgegenwirken, was ebenfalls wichtig für die psychische Gesundheit ist.
Lesetipp: Du willst dich selbstständig machen ohne Eigenkapital? Wir zeigen dir, wie es dir gelingt.