Ein Unternehmen gründen und erfolgreich führen – dazu braucht es nicht nur eine gute Idee, sondern einiges an Fähigkeiten und Wissen. Neben fachlichen Kenntnissen und guten organisatorischen Fähigkeiten sollte unternehmerisches Denken im Fokus stehen, wenn du Erfolg haben willst. Im besten Fall verleiht dir eine unternehmerische Denkweise eine solide Basis zur Führung deines Unternehmens, aber auch Angestellte können davon profitieren.
Doch was versteht man eigentlich unter unternehmerischem Denken und wie kannst du es in deinem Unternehmen fördern und vermitteln? Wir zeigen dir, was hinter dem Begriff steckt, welche Soft Skills dazugehören und warum nicht nur Führungskräfte davon profitieren können.
Was ist unternehmerisches Denken?
Vor allem Entscheidungsträger:innen nutzen unternehmerisches Denken, um Projekte so effektiv wie möglich im Interesse des jeweiligen Unternehmens zu erledigen. Dazu gehören unter anderem Entscheidungsfähigkeit, Selbstreflexion, Risikobereitschaft und zielorientiertes Handeln.
Voraussetzungen für unternehmerisches Denken
Was braucht es, um ein erfolgreiches Business zu führen? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten und hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Kompetente Führungskräfte zählen zu diesen Faktoren und können so bereits früh darüber entscheiden, ob eine Firma Erfolge vermarkten kann oder ob es in der Masse untergeht.
Doch was macht eine gute Führungskraft aus? Unternehmerisches Denken bzw. unternehmerisches Handeln zählt zu den sogenannten Soft Skills, die du als Unternehmer:in oder Gründer:in eines Start-ups unbedingt beherrschen und stetig verbessern solltest. Unternehmerisches Denken setzt nicht nur gewisse fachliche, sondern auch methodische und soziale Kompetenzen voraus, die dir dabei helfen, dein Unternehmen erfolgreich zu führen. Denn wie du dein Business führst und mit welchem Beispiel du beim Kontakt mit Kund:innen, aber auch mit Mitarbeiter:innen vorangehst, hat direkte Auswirkungen auf deine Firma.
Lesetipp: Du möchtest ein eigenes Unternehmen gründen? Wir zeigen dir, wieso ein Businessplan hilfreich sein kann.
Wichtige Skills für unternehmerisches Denken
Es gibt einige Soft-Skills, die für unternehmerisches Denken wichtig sind:
- Selbstreflexion: Du kannst dein Unternehmen nur erfolgreich führen, wenn du selbst über die Fähigkeit verfügst, kritisch über dein eigenes Handeln nachzudenken. Dies wird sich nicht nur positiv auf deine Geschäfte, sondern auch auf deine Beziehungen mit deinen Mitarbeiter:innen auswirken. Denn nichts ist schlimmer als eine Führungskraft, die ihre eigenen Fehler nicht einsehen möchte und die Schuld bei anderen sucht.
- Selbstmanagement: Als Entscheidungsträger:in bist du oft damit beschäftigt, andere zu managen und sicherzustellen, dass alle ihre Aufgaben erledigen. Jedoch ist es fast noch wichtiger, dass du dich selbst managen kannst, wobei vor allem ein gutes Zeitmanagement einen essenziellen Bestandteil darstellt.
- Entscheidungsfähigkeit: Entscheidungen zu treffen fällt vielen Menschen schwer, doch was, wenn deine Entscheidungen zusätzlich an deinen Unternehmenserfolg und den Erfolg deiner Mitarbeiter:innen geknüpft sind? Es ist deshalb wichtig, dass du bereit bist, Entscheidungen zu treffen, auch wenn das Ergebnis unklar ist.
- Risikobereitschaft: Mit dem Treffen von Entscheidungen kommt immer in gewisses Risiko. Vor allem als Führungskraft solltest du eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen.
Warum unternehmerisches Denken auch für Angestellte wichtig ist
Wenn du an unternehmerische Fähigkeiten denkst, denkst du wohl zuallererst an Führungskräfte. Doch auch als Angestellte:r profitierst du von den oben genannten Punkten und kannst diese effizient nutzen, auch wenn du nicht die Absicht hast, einmal ein Business zu führen. Denn als auch Angestellte:r in einem Unternehmen werden von dir einige Soft Skills erwartet und können sogar essenziell für deine Projekte sein. Denn du weißt selbst, nicht jede Entscheidung wird dir von deinem Chef abgenommen und wenn du einige Zeit in einem Unternehmen gearbeitet hast, verlassen sich alle darauf, dass du dir deine Zeit und Deadlines selbst einteilen kannst. Deswegen kann unternehmerisches Denken im Alltag als auch im normalen beruflichen Leben von großem Vorteil sein.
Unternehmerische Fähigkeiten verbessern
Als Unternehmer:in, aber auch als Angestellte:r kannst du von der Verbesserung der genannten Soft Skills profitieren. Ein einfacher Weg, ein besseres Verständnis für unternehmerisches Denken zu erhalten, ist durch Podcasts. Mittlerweile gibt es zahlreiche Podcasts, die sich mit unternehmerischen Themen und der Verbesserung der damit verbundenen Fähigkeiten beschäftigen. Ein Podcast ist zudem eine einfache Möglichkeit, sich nebenbei, zum Beispiel beim Essen oder auf dem Weg zur Arbeit, Wissen anzueignen, ohne einen größeren Aufwand betreiben zu müssen.
Neben persönlichen Fähigkeiten spielen auch fachliche Kenntnisse eine wichtige Rolle beim unternehmerischen Denken. Da die Welt sich stets verändert und neue Trends und Vorgehensweisen entwickelt werden, egal in welcher Branche, lohnt es sich, dich und deine Mitarbeiter:innen fortzubilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Es gibt in jeder Branche Weiterbildungen, Seminare, Vorträge oder Ähnliches, um deine Fachkenntnisse aufzufrischen und deine Weiterentwicklung voranzutreiben.
In diesem Video (auf Englisch) berichten Entrepreneure, welches Mindset ihnen zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens verholfen hat.
Tipps zur Umsetzung & Förderung
In der Praxis kannst du unternehmerisches Denken auf verschiedene Weisen umsetzen und auch bei deinen Mitarbeiter:innen fördern. Hier sind einige Beispiele:
1. Empowerment
Als Führungskraft ist es natürlich deine Aufgabe, dein Unternehmen zu führen und einen Blick auf deine Mitarbeiter:innen und die zu erledigenden Aufgaben zu haben. Jedoch solltest du darauf achten, dass du deine Angestellten nicht zu sehr im Blick hast, denn sonst weckst du schnell das Gefühl, dass du kein Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten hast. Setze daher eher bewusst auf Empowerment in deinem Business und lasse Mitarbeiter:innen einen gewissen Entscheidungsfreiraum.
Dabei solltest du aber keinesfalls auf gewisse Regeln und Vorgaben verzichten, sondern diese klar kommunizieren und offen gestalten.
2. Fehler zulassen
Fehler passieren, das kannst auch du als Entscheidungsträger:in nicht verhindern. Du solltest deinen Angestellten klar kommunizieren, dass Fehler durchaus erlaubt sind. Denn du kannst nicht jeden Schritt und Arbeitsvorgang in deinem Unternehmen kontrollieren und überarbeiten. Deine Mitarbeiter:innen sollten also nicht das Gefühl haben, dass sie bei jedem Fehler gleich um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Fehler gehören dazu und sollten in einem gewissen Maß eingeplant und toleriert werden.
Lesetipp: Deinem Unternehmen fehlt noch ein Onlineshop? Wir zeigen dir 8 Onlineshop-Baukasten Anbieter:innen im Vergleich.
3. Transparenz
Du kannst dein Unternehmen nicht erfolgreich führen, ohne die Hilfe deiner Mitarbeiter:innen. Damit das gelingt, musst du deine Strategien so transparent wie möglich gestalten. Deine Angestellten sollten also stets über Strategien und Vorgehensweisen informiert werden, damit sie diese bestmöglich umsetzen können oder auch Verbesserungsvorschläge einbringen können.
4. Beispielhaftes Handeln
Mit gutem Beispiel vorangehen – diesen Satz hast du bestimmt bereits unzählige Male in deinem Leben gehört, jedoch steckt auch etwas Wahres dahinter. Denn wenn du selbst nicht mit gutem Beispiel vorangehst, warum sollten deine Mitarbeiter:innen es tun?
Zudem kannst du auch Projekte oder Ähnliches deiner Angestellten als Beispiele für neue Mitarbeiter:innen nutzen, um deine Vorstellung klar zu kommunizieren und gleichzeitig Lob auszusprechen. Verzichte aber auf negative Beispiele aus dem eigenen Unternehmen beziehungsweise von konkreten Mitarbeiter:innen.
Lesetipp: Das richtige Geschäftsmodell spielt bei der Gründung eines Unternehmens eine wichtige Rolle. Wir zeigen dir, was du beachten musst und welche Geschäftsmodelle es eigentlich gibt.
Wie du unternehmerisches Denken beim Vorstellungsgespräch zeigst
Unternehmerisches Denken kann dir bereits beim Vorstellungsgespräch helfen und wird häufig bei Stellenausschreibungen unter den gewünschten Fähigkeiten aufgeführt. Vor allem, wenn du dich auf eine Führungsposition bewirbst, kannst du dir bereits vorher darüber Gedanken machen, was du unter unternehmerischem Handeln verstehst und möglicherweise einige Beispiele überlegen, wie du es in deiner beruflichen Karriere bereits umgesetzt hast, möglicherweise innerhalb eines Projekts oder im Umgang mit Mitarbeiter:innen. Hier sind einige Fähigkeiten, die dir dabei helfen können, unternehmerisches Denken zu beschreiben:
- Kooperationsfähigkeit
- Begeisterungsfähigkeit
- Innovatives Handeln und Denken
- Selbstständigkeit
- Entscheidungsstärke
- Durchsetzungsvermögen
- Selbstreflexion
Fazit
Unternehmerisches Denken wird oftmals nur mit Führungskräften in Verbindung gebracht, jedoch können eine Vielzahl von Beschäftigten von dieser Fähigkeit profitieren und sie auf unterschiedliche Weise unter Beweis stellen und verbessern. Einige Soft Skills, die mit einer unternehmerischen Denkweise in Verbindung gebracht werden, sind Selbstständigkeit, Risikobereitschaft, Entscheidungsstärke, aber auch die Fähigkeit, andere zu begeistern.
Jedoch solltest du als Unternehmer:in auch versuchen, unternehmerisches Denken bei deinen Mitarbeiter:innen zu stärken und aktiv zu fördern. Das kannst du beispielsweise erreichen, indem du ihnen einen gewissen Entscheidungsfreiraum lässt, transparent über Unternehmensziele und -strategien redest und sie aktiv dazu animierst, selbstständig zu arbeiten und ihre Ideen einzubringen.
Unternehmerisches Denken und Handeln kannst du zudem aktiv mit Podcasts oder passenden Seminaren lernen oder verbessern. In jedem Fall kann dir eine unternehmerische Denkweise, ob in der Bewerbungsphase, als Mitarbeiter:in oder Führungskraft, eine große Hilfe sein.