Der Begriff Millennials – oder Generation Y – steht für die Jahrgänge, die vor allem wegen ihrer großen Kaufkraft für das Marketing vieler Unternehmen eine wichtige Rolle spielen. Zudem befindet sich diese Generation in einer wichtigen Phase ihres Lebens und wird in den kommenden Jahren zukunftsweisende Entscheidungen treffen.
All das macht sie zu einer besonders attraktiven Zielgruppe. Im Volksmund gilt die Generation als selbstverliebt, Social-Media-süchtig und arbeitsfaul - In diesem Beitrag räumen wir mit Klischees auf und zeigen dir, wie sie tickt und welche Wünsche und Ziele sie auszeichnet. Denn um sie erfolgreich anzusprechen, musst du die Generation Y zuerst verstehen.
Wer zählt zu den Millennials?
Als Millennials wird die Generation bezeichnet, die um die Jahrtausendwende geboren ist. Die genauen Jahreszahlen zur Einordnung weichen jedoch zwischen den verschiedenen Quellen voneinander ab. Dabei schwankt der Startpunkt zwischen 1976 und 1980. Das Ausschlussjahr wird in der Regel auf 2000 datiert.
Inhaltsverzeichnis:
- Wer ist die Generation Y und warum ist sie so wichtig?
- Bedürfnisse und Kaufverhalten der Millennials
- Wie erreicht man Millennials durch Marketing?
- Die besten Marketing-Tipps, um bei den Millennials zu punkten
Wer ist die Generation Y und warum ist sie so wichtig?
Vielleicht hast du bereits von der Generation der Millennials gehört – dann wirst du sicher ein klares, aber vorurteilsbehaftetes Bild vor Augen haben. Das allgemeine Bild der Millennials ist geprägt von Klischees, wie: Millennials lieben das Single-Sein, für sie ist das Leben eine Party, ihre Handys lassen sie niemals länger als 10 Minuten aus den Augen oder ganz einfach – „Generation Faultier“. Ganz schön hart, wenn man bedenkt, dass auf den Schultern dieser Gruppe von Menschen eine große Last liegt. Sie fühlen sich verantwortlich für die Zukunft des Planeten, woraus ein weiteres (positiv belastetes) Klischee entsteht – Millennials wollen etwas verändern, denken um die Ecke und möchten vor allem nachhaltig leben. Den meisten jungen Menschen liegt dieser Fakt tatsächlich am Herzen. Aber wer ist sie denn nun wirklich, diese Generation Y?
Der Begriff Millennials oder auch Digital Natives beschreibt die Menschen, die kurz vor der Jahrtausendwende zwischen ca. 1980 und 2000 geboren sind. Das ist ein ziemlich weit gefasstes Zeitfenster – die Generation umfasst also Personen, die zwischen ca. 20 und 40 Jahren als sind.
Aufgewachsen sind sie mit dem World Wide Web und mobiler Kommunikation, sie führen daher ein technik- bzw. medienaffines Leben und weisen häufiger als frühere Generationen eine akademische Ausbildung vor. Fast jeder nutzt soziale Netzwerke, am häufigsten ist die Zielgruppe aber auf Instagram, Facebook und YouTube zu finden. Zudem kaufen laut einer Studie von 2020 rund 80 % der Millennials am liebsten online ein.
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Die Bezeichnung Generation Y – in der englischen Sprache wie „why“, also „warum“ – ist dabei fast charakteristisch für diese Zielgruppe. Sie hinterfragen häufig Beruf, Leben und die Erfüllung in alltäglichen Situationen.
Eine klare Definition, was diese Generation ausmacht und was nicht, ist nur schwierig zu bestimmten. Klar ist, dass man davon ausgehen kann, dass Millennials intelligent und erfolgshungrig sind. Sie geben sich nicht mit dem Status Quo zufrieden und möchten keinen langweiligen Bürojob. Vielmehr wollen sie selbstständig bestimmen und streben danach, die Welt zu verändern.
Neue Trends ziehen diese Generation besonders an. Millennials gehören meist zu den ersten, die neue Technologien kaufen und ausprobieren.
Sie sind anders, als vorangegangene Generationen. Ein gutes Produkt mit einem tollen Werteversprechen reicht heute nicht mehr aus. Wenn du diese Zielgruppe ansprechen willst, musst du dir schon etwas mehr Mühe geben und deine Produkte und Dienstleistungen in angemessener Form bewerben.
Aber warum solltest du dein Marketing überhaupt auf diese Zielgruppe auslegen? Prognosen zufolge werden Millennials im Jahr 2025 rund 75 % der globalen Arbeitskräfte ausmachen. Damit wird in wenigen Jahren eine riesige Kaufkraft von dieser Generation ausgehen – jetzt ist also genau die richtige Zeit, einen Plan zu entwickeln, wie du den Ansprüchen dieser Menschen gerecht wirst.
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Grundlage dafür sind die Bedürfnisse und das Kaufverhalten der Millennials. Sehen wir uns also im folgenden Abschnitt an, was die Generation Y dazu bewegt, sich für einen Kauf zu entscheiden.
Bedürfnisse und Kaufverhalten der Millennials
Wie bereits erwähnt, ist es schwierig, ein einheitliches Bild der Millennials darzustellen. Trotzdem kannst du dich durch Kombinieren der verschiedenen Interessen und Bedürfnisse der Generation annähern und ihre Eigenschaften identifizieren.
- Konsumdenken und Individualismus prägen die Generation.
- Vor allem wegen aktueller Entwicklungen (Populismus, Wirtschaftskrisen, Globalisierung, nationalistische Tendenzen, Krieg) blickt die Generation besorgt in die Zukunft.
- Besonders viel Wert legen Millennials auf das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben und auf ihre persönliche Entfaltung.
- Marktregeln und soziale Konventionen stellen sie oft in Frage.
- Hoch im Kurs steht bei der Generation auch Vergnügen und Unterhaltung. Aber auch Themen, die ihren Alltag direkt tangieren sind für sie besonders interessant. Diese emotionalen und rationalen Interessen spiegeln sich auch im Kaufverhalten der Zielgruppe wider.
- Maßnahmen aus dem Marketing nimmt die Generation gerne wahr. Sie bewegen sich viel in den sozialen Medien und verfolgen Marken sogar oft auf unterschiedlichen Kanälen. Jedoch werden traditionelle Marketingmaßnahmen eher abgelehnt.
- Vor einem Kauf wägt die Generation Y gerne ab, informiert sich online über Markt, Preise und Produktalternativen.
Vor allem im Umgang mit Geld unterscheiden sich die Millennials von anderen Generationen. Frühere Jahrgänge setzen noch stark auf die Absicherung in Form von Hauskäufen und Ersparnissen, heute geben nur rund 39 % der Generation an, dass ihnen Absicherung wichtig sei. 70 % geben ihr Geld lieber für Erlebnisse aus, als für Besitztümer. Dabei wird das meiste Geld für Unterhaltung, Reisen und Essen ausgegeben.
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Zusammengefasst kann man sagen, Glück ist für Millennials wichtiger als Geld. Kein Wunder – immerhin hat diese Generation die Finanzkrise 2008 hautnah miterlebt und erlebt seit den letzten Jahren erneut die Konsequenzen von Krisen und Inflation. Die Verfügbarkeit über ein Produkt ist ihnen deutlich wichtiger als der eigentliche Besitz.
Besonders auffällig ist, dass die Digital Natives mehr recherchieren, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Das ist durchaus nachvollziehbar, wenn man damit aufwächst, eine Auswahl zwischen 20 verschiedenen Markenprodukten zu haben, die sich alle in Preis und Qualität unterscheiden. Zudem sind durch das Smartphone Informationen deutlich einfacher abzurufen als noch vor einigen Jahren. Als Verkäufer:in solltest du also darauf achten, deinen Kund:innen Produktinformationen schnell und einfach zur Verfügung zu stellen. Auch gute Online-Bewertungen sind der Generation wichtig. Denn darauf achten sie vermehrt, bevor sie letztendlich eine Kaufentscheidung treffen.
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Wie erreicht man Millennials durch Marketing?
Nimmt man die gegenwärtige Marketing-Landschaft genau unter die Lupe, so kann man eine Art Spaltung in der Zielgruppenfokussierung feststellen. Es gelingt nur sehr wenigen Unternehmen, Millennials und ihre Vorgängergenerationen gleichzeitig zielgerichtet anzusprechen. Verpasst du allerdingt den Augenblick, rechtzeitig die Generation zu einer wichtigen Zielgruppe zu zählen und den Fokus deines Marketings auf sie auszurichten, könnte das in den kommenden Jahren fatale Folgen haben.
In diesem Beitrag erfährst du, was Visual Merchandising ist und wie du damit deine Verkäufe förderst!
Allgemein lässt sich feststellen, dass diese Generation einen etwas anderen Anspruch an Marketing hat. Sie sind ständig auf der Suche nach Input und Interaktivität im Internet. Vor allem auf Social-Media-Kanälen und Websites halten sich Millennials äußerst gerne auf. Bevor sie einen Onlineshop ansteuern, beginnen sie mit einer Recherche bei Google, an die sich häufig ein Besuch des Instagram-Profils oder der Facebook-Page anschließt.
Lesetipp: Einen Leitfaden für Social-Media-Marketing findest du in diesem Blogbeitrag.
Dabei solltest du stets einen sehr wichtigen Gedanken beachten: Das Medienverhalten der Millennials hat sich gegenüber Eltern und Großeltern stark geändert. Digital Natives suchen heute aktiv nach Informationen und zapfen sogenannte „Pull-Medien“ an, während sich die älteren Generationen eher durch „Push-Medien“ beeinflussen ließen. Deshalb können – nicht mehr zeitgemäße – Marketingbotschaften, die noch von „Push-Ansprachen“ geprägt sind, dazu führen, dass Millennials ihr Kaufvorhaben abbrechen und nach Alternativen suchen.
Die besten Marketing-Tipps, um bei den Millennials zu punkten
Wie du gesehen hast, ist die Generation Y anspruchsvoll, medien- und technikaffin und ist bereit, für ihre Wünsche zu zahlen. Digitales Marketing ist für diese Zielgruppe das A und O. Um sie zu überzeugen, muss dein Marketing persönlich, interaktiv, mobil und kreativ sein. Denn nur so kannst du das Vertrauen der Digital Natives gewinnen.
Sehen wir uns nun an, was die wichtigsten Punkte im Marketing für Millennials sind:
Sei authentisch und transparent
In sozialen Netzwerken fühlt sich die Generation Y zuhause. Der Einfluss von Facebook, Instagram oder Snapchat ist groß – dabei bleiben keine Informationen über dein Unternehmen oder deine Produkte verborgen. Daher solltest du stets authentisch in deinem Marketing agieren. Millennials wünschen sich Transparenz und eine Kommunikation auf Augenhöhe. Die Optimierung der Qualität deines Kundenservice ist genauso wichtig, wie die Nutzung des Feedbacks deiner Kund:innen. Die Meinungen und Erfahrungen anderer Kund:innen sind der Zielgruppe besonders wichtig und können ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung sein.
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Nutze Social-Media und kreiere kreativen Content
Um Millennials zu erreichen, musst du die Touch Points erkennen, an denen sich die Generation aufhält und eine kanalübergreifende Customer-Experience schaffen. Am besten richtest du deine Social-Media-Kanäle auf einen jeweils bestimmten Marketingfokus aus und nutzt Omnichannel-Marketing. Das Verhalten der User:innen auf verschiedenen Plattformen variiert: Auf Twitter werden beispielsweise konkrete Produkt-News geteilt, bei Instagram oder Snapchat kannst du eher Bilder und Videos posten, um über dein Produkt zu informieren. Die Chance des Storytellings solltest du bei deinem Content-Marketing niemals aus den Augen verlieren – so kannst du deine Kund:innen direkt mit emotionalen Geschichten ansprechen. Auch Social-Ads können dabei eine tolle Möglichkeit sein, das Interesse dieser Zielgruppe zu wecken.
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Fördere die Beziehung mit deiner Community
Nutze unbedingt die Chance, Kund:innen in deine Marketing-Kampagnen einzubinden. Du könntest beispielsweise durch User Generated Content demjenigen einen Gewinn aushändigen, der den kreativsten Namen für dein neues Produkt einreicht. Lass deine Community direkt darüber abstimmen. Bedenke immer, dass es für Millennials wichtig ist, informiert und unterhalten zu werden. So hältst du auch die Aufmerksamkeit und das Interesse hoch.
Setze auf Influencer-Marketing
Überzeugst du Influencer:innen von deinen Produkten oder Services, kannst du dank der intensiven Vernetzung durch die sozialen Medien viele weitere neue Kund:innen gewinnen. Mit einem Monitoring kannst du anschließend die konkreten Wünsche definieren und feststellen, welche Inhalte die Millennials besonders mögen und künftig konsumieren wollen.
Nachhaltigkeit überzeugt Millennials
Millennials geben gerne Geld aus, wenn sich ein Unternehmen für einen guten Zweck einsetzt. Begeistere deine Kundschaft mit einer tollen Aktion zum Umweltschutz – daraus ergibt sich zudem auch toller Content für deine Social-Media-Kanäle! Aber dabei darf es dir nicht einzig und allein um den Umsatz gehen, du musst ein echtes Ziel verfolgen. Konsument:innen durchschauen sofort, wenn es einem Unternehmen nicht um den guten Zweck geht.
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Verbinde deine Produkte mit Erfahrungen
Die Generation Y ist eher an Erfahrungen als an Produkten interessiert. Das heißt jedoch nicht, dass sie nur Dienstleistungen statt physischer Produkte konsumieren sondern, dass Produkte mit einem Erlebnis verbunden sein müssen. Das beginnt bereits beim Kennenlernen der Marke. Im Idealfall geschieht das organisch durch Empfehlungen von Freund:innen oder Social Media. Auch Popup-Stores oder Events, die mit deinem Produkt in Verbindung gebracht werden, können tolle Möglichkeiten sein.
Das sich die Generation Y stark über ihre Werte definiert, steht außer Frage. Daher sollte die Produkterfahrung diese unbedingt aufgreifen. Gemeinsame Nenner sind häufig Nachhaltigkeit, Individualität oder Selbstoptimierung. Auch Produkte, die die Selbstfindung unterstützen kommen gut an.
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Fazit
Wie du gesehen hast, haben Millennials andere Ansprüche an das Marketing und interessieren sich vor allem für Produkte und Marken, die mit einem Erlebnis verbunden sind und für einen guten Zweck einstehen. Interessanter Content, der kanalübergreifend und kanalspezifisch funktioniert, überzeugt die Zielgruppe eher als aufdringliche Werbeversprechen. Setze auf eine offene und transparente Kommunikation in deinen sozialen Netzwerken – so gewinnst du das Vertrauen der Millennials und machst deine Kund:innen zu Markenbotschafter:innen. Am besten startest du direkt damit, deine Marketing-Strategie aufzubauen – Wer Millennials in den nächsten Jahren nicht als wichtige Kundengruppe wahrnimmt, wird zukünftig große Probleme haben, bei der Generation Y punkten zu können.