Bei der Eröffnung deines Onlineshops möchtest du vor allem eins: Kund:innen gewinnen und diese langfristig halten. Neben den richtigen Produkten, einem ansprechenden Shop-Layout und passenden Versandpartner:innen stellt sich auch die Frage der Zahlungsmethoden. Du willst schließlich gewährleisten, dass Zahlungen reibungslos abgewickelt werden können und deine Kundschaft ein angenehmes Kauferlebnis hat. Auch Buy Now, Pay Later Optionen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und werden bereits von unzähligen Shop Betreiber:innen genutzt. Doch welche Buy Now, Pay Later Anbieter gibt es eigentlich und was gibt es bei dieser Zahlungsmethode zu beachten?
Wir zeigen dir, was du über Buy Now, Pay Later wissen musst, welche Vor- und Nachteile es gibt und zeigen dir einige Anbieter:innen im Vergleich.
Was ist Buy Now, Pay Later?
Unter Buy Now, Pay Later (BNPL) fallen Bezahlarten, bei denen Kund:innen Artikel bestellen und erst im Nachhinein bezahlen. Zu den BNPL-Zahlarten gehören unter anderem der Raten- und Rechnungskauf.
Warum BNPL anbieten: Vorteile der Bezahlmethode
- Erhöhte Flexibilität: Buy Now, Pay Later Zahlmethoden geben Kund:innen mehr Flexibilität bei ihren Kaufentscheidungen
- Steigerung der Conversion Rate: durch die gesteigerte Flexibilität erhöht sich gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass Kund:innen einen Kauf tätigen
- Höherer durchschnittlicher Warenkorbwert: Die erhöhte Flexibilität bedeutet auch, dass Käufer:innen durchschnittlich mehr ausgeben.
- Steigende Wiederkaufrate: BNPL kann deine Kundschaft durchaus dazu bewegen, öfter bei dir einzukaufen und so die Kundenbindung stärken
Lesetipp: Wir zeigen dir, wie du deine Conversion Rate optimieren kannst.
Nachteile von BNPL
Obwohl Buy Now, Pay Later immer beliebter wird und gern von Kund:innen genutzt wird, bringt die Bezahlmethode auch einige Nachteile mit sich:
- Verschuldungsgefahr: Durch den verzögerten Bezahlprozess können Kund:innen schnell den Überblick über die getätigten Käufe und ausstehenden Kosten verlieren. So entsteht ein erhöhtes Verschuldungsrisiko
- Gebühren: Je nach Anbieter kann die BNPL-Bezahlmethode mit zusätzlichen Gebühren für deine Kundschaft verbunden sein. Deswegen solltest du dich vorab gut informieren und alle möglichen Kosten und Gebühren klar kommunizieren
Du möchtest einen eigenen Onlineshop gründen? In diesem Video (auf Enlgisch) zeigen wir dir, wie du deinen Store ganz einfach mit Shopify erstellen kannst:
Passende Anbieter:innen finden: Das gilt es zu beachten
Es gibt unzählige Buy Now, Pay Later Anbieter:innen. Jedoch solltest du bei der Auswahl einiges beachten, um den perfekten Anbieter bzw. die perfekte Anbieterin für dich und eine Kundschaft zu wählen. Folgende Faktoren können dir bei der Entscheidung helfen:
Erfahrung und Spezialisierung
Selbstverständlich willst du deiner Kundschaft das bestmögliche Angebot zur Verfügung stellen und ein möglichst reibungsloses Kauferlebnis ermöglichen. Deshalb lohnt es sich oftmals, auf etablierte Anbieter zu vertrauen. Neue Anbieter mögen zwar günstiger sein oder besondere Versprechen machen, jedoch gibt es einen Grund, warum sich einige der BNPL-Anbieter über Jahre bewährt haben und von unzähligen Unternehmen genutzt werden. Setze also nicht auf den billigsten Anbieter, sondern auf Erfahrung und Verlässlichkeit.
Außerdem solltest du darauf achten, welche Spezialisierung der jeweilige Anbieter hat. Denn je nachdem, ob das Angebot für B2C- oder B2B-Kund:innen ausgelegt ist, werden andere Leistungen angeboten. Du solltest also sicher gehen, dass der Anbieter auf dein Geschäftsmodell ausgelegt ist und nahtlos an deine Bedürfnisse angepasst werden kann.
Zahlungsbedingungen und -methoden
Die möglichen Zahlungsmethoden sowie die festgelegten Zahlungsbedingungen spielen ebenso eine große Rolle bei der Auswahl des passenden Anbieters. So können Anbieter beispielsweise den Kauf auf Rechnung oder die Ratenzahlung anbieten.
Es lohnt sich also, dir vorher zu überlegen, was deine Kundschaft sich wünscht und welche Methoden und Bedingungen am ehesten den Erwartungen entsprechen. In den meisten Fällen wollen Kund:innen so flexibel wie möglich bezahlen und Fristen womöglich selbst festlegen. Stell dir immer die Frage, was das Kauferlebnis deiner Kundschaft zusätzlich verbessern könnte.
Lesetipp: Neben den Zahlungsbedingungen spielen auch die Versandrichtlinien eine große Rolle. In unserer Versandbedingungen-Vorlage zeigen wir dir, wie und wo du deine Richtlinien aufführst.
Käuferidentifikation und Akzeptanzquote
Die Akzeptanzquote zeigt, wie groß der Anteil der Kundschaft ist, der für den Kauf auf Rechnung vom jeweiligen BNPL-Anbieter oder der jeweiligen Anbieterin autorisiert wird. Denn bevor deine Kundschaft für Buy Now, Pay Later Zahlungsmethoden freigegeben wird, muss sie zunächst autorisiert und die Bonität gecheckt werden. Es ist also umso wichtiger, dass du einen Anbieter oder eine Anbieter:in wählst, der diese Prozesse mühelos und vor allem zügig durchführen kann, sodass sich der Kaufprozess nicht unnötig in die Länge zieht oder gar nicht erst durchgeführt werden kann.
Hier gibt es vor allem Unterschiede zwischen Privat- und Firmenkund:innen, denn Privatkund:innen können Anforderungen meist ganz leicht mittels SCHUFA erfüllen. Bei Firmenkund:innen gestaltet sich dieser Prozess komplizierter und variiert stark von Fall zu Fall.
Du solltest also darauf achten, dass der ausgewählte Partner oder die ausgewählte Partnerin eine Akzeptanzrate von mindestens 80 % vorweisen kann.
Kosten und Konditionen
Bei dieser Zahlmethode besteht vor allem das Risiko zusätzlicher Kosten und Gebühren. Bezahlt ein Kunde oder eine Kundin beispielsweise zu spät oder gar nicht, fallen zusätzliche Kosten sowie zusätzlicher Aufwand wie die Ausstellung von Zahlungserinnerungen sowie Mahnungen an.
So fallen für Käufer:innen häufig zusätzliche Kosten an, um das erhöhte Risiko abzudecken. Diese Kosten variieren je nach Anbieter:in und sollten vorher deutlich kommuniziert werden. Angebote wie die Verlängerung der Zahlungsfrist, mögliche Zahlpausen oder eine Umstellung auf Ratenkauf sind zwar beliebte Optionen, sind jedoch auch oft mit zusätzlichen Gebühren verbunden.
Lesetipp: Du möchtest die Kosten deines Onlineshops reduzieren? Wir zeigen dir, wie du bei den Versandkosten sparen kannst.
Anbieter:innen im Vergleich
Klarna
Klarna ist ohne Frage eine der bekanntesten BNPL-Anbieter:innen und wird bereits von unzähligen Unternehmen und Kund:innen regelmäßig genutzt. Klarna bietet neben Sofortüberweisungen und der Ratenzahlung auch den Kauf auf Rechnung. Zudem bietet Klarna zahlreiche Zahlungsoptionen für Shopify Payments an und kann so einfach integriert werden. Für Käufer:innen können mögliche Zinsen und zusätzliche Gebühren für Zusatzleistungen und im Fall eines Mahnverfahrens anfallen.
PayPal
PayPal sollte jedem ein Begriff sein, denn sie ist eine der beliebtesten Zahlungsmethoden weltweit und bietet seit geraumer Zeit auch BNPL-Optionen an. SO können Kund:innen Käufe 30 Tage später, sofort per Lastschrift, zum Monatsende oder per Ratenzahlung zahlen. Auch bei Paypal fallen Gebühren an, wenn die Zahlung nicht erfolgt. Wenn sich Kund:innen für die Ratenzahlung über PayPal entscheiden, müssen sie jedoch mit knapp 9,99 Prozent Zinsen rechnen und können den Betrag auf bis zu 24 Raten aufteilen. Auch PayPal kann mühelos in deinem Shopify-Store eingerichtet werden.
Riverty
Auch der Anbieter Riverty ist eine gute Option, wenn du deiner Kundschaft die verzögerte Bezahlung ermöglichen möchtest. Bei Riverty kannst du Rechnungen aufteilen, pausieren oder eine Kombination wählen. Zudem ermöglicht die Plattform, dass Kund:innen entscheiden können, wie und wann sie zahlen. Wenn du deine Kundschaft mit Flexibilität locken möchtest, ist Riverty der richtige Partner für dich.
Scalapay
Als relativ junges Unternehmen ist Scalapay noch nicht so etabliert wie beispielsweise PayPal oder auch Klarna. Aber auch sie bieten eine gute Lösung für die Ratenzahlung an. Die Plattform bietet ein Modell mit drei zinslosen Raten an und erhebt bei Zahlungsverzögerungen eine Gebühr. Im Fall einer Zahlungsverzögerung musst du dir jedoch keine Gedanken machen, denn Scalapay übernimmt hier das Risiko. Auch mit Scalapay ist die Integration in deinen SHopify-Store ganz einfach möglich.
Fazit
Mithilfe von Buy Now, Pay Later Anbieter:innen kannst du deiner Kundschaft mehr Flexibilität bieten und so deine Conversion Rate erhöhen. Denn es gibt zahlreiche Kund:innen, die entweder erst bezahlen wollen, wenn sie sich sicher sind, dass sie die Artikel auch wirklich behalten, oder erst bezahlen möchten, wenn sie es auch wirklich können. Mit Buy Now, Pay Later ermöglichst du so mehr Kund:innen den Zugang zu deinen Produkten. Jedoch solltest du auch hier bei der Auswahl eines geeigneten Partners darauf achten, dass die gewählte Option den Bedürfnissen deines Unternehmens und deiner Kundschaft entspricht. Denn eine Buy Now, Pay Later- Option, die nicht reibungslos funktioniert, bringt dir schlussendlich nichts und bedeutet nur unnötige Verzögerungen für dich und deine Käufer:innen.